31. Januar 2005
Kambodscha - mein Favorit
lange ist es her, seit dem ich mich zuletzt gemeldet habe. Fuer alle die sich Sorgen gemacht haben: Ich bin am Leben.
Die letzten drei Wochen habe ich in Kambodscha verbracht. Zuerst mal ein paar Fakten:
- Kambodscha zaehlt zu den aermsten Laendern der Welt,
- das Jahreseinkommen pro Kopf betraegt hier nur US$ 285,
- 40% der Bevoelkerung ist juenger als 14 Jahre
Die Anreise nach Kambodscha war ein wahres Erlebnis. Die Fahrt bis zur thai-kamb. Grenze war sehr komfortabel,
doch gleich nach der Ueberquerung meinte man in den Wilden Westen gereist zu sein, mit dem Unterschied,
dass die Cowboys auf roten Mopeds reiten und nicht auf Pferden. Die Fahrt nach Siem Reap was sehr strapazioes,
fuer 150 km benoetigten wir im Schneckentempo wegen zahlreicher riesiger Schlagloecher ueber 6 Stunden.
Mehrmals habe ich mir den Kopf an der Busdecke (!!) angestossen, weil der Fahrer keine andere Wahl hatte,
als durch ein Schlagloch zu rauschen. Die Pinkelpausen gestalteten sich ebenfalls interessant.
Nach dem Busstopp hab ich mich sofort in die Buesche geschlagen, aber im selben Moment ist mir eingefallen,
dass die ganze Gegend immer noch voller Landminen ist und mit kaltem Schweiss auf der Stirn bin ich die gleichen
Schritte zurueck zur Strasse gegangen.
Angkor ist wirklich sehenswert. Der Eintrittspreis von US$ 40 fuer drei Tage tat zwar weh, war es aber wert.
Dort habe ich dann auch meine Schweizer Freunde von Koh Chang (Thailand) wiedergetroffen und die naechsten zwei Tage
mit ihnen verbracht.
Weiter ging's nach Phnom Penh, Kambodschas Hauptstadt, die abgesehen vom Gefaegnis S-21 der Roten Khmer,
in dem unzaehlige Menschen gefoltert und getoetet wurden, wenig beeindruckte. Ausserdem ist Phnom Penh weniger
gefaehrlich als immer behauptet wird. Eines nachts hab ich eine falsche Abzweigung genommen und bin im tiefsten
Rotlichbezirk rausgekommen und habe ueberlebt!
In Phnom Penh hab ich einen vier Tage Strand-Urlaub in Sihanoukville gebucht. Die Buchten mit weissem Strand waren
einsame Spitze, auch die Gegend in der ich untergebracht war, hatte ihren eigenen Charme.
Bis dahin hab ich mich auf der typischen Touristenroute befunden und immer wieder die gleichen Leute getroffen.
Die folgenden Tage waren allerdings sehr abwechslungsreich. Mit dem Motorrad hab ich eine verlassene Bergstation besichtigt,
Hahnenkaempfe entdeckt, Hoehlen erforscht, Inseln erkundet und sogar Flussdelphine im Nordosten Kambodschas gesehen.
Nach drei Wochen Kombodscha kann ich sagen, dass das Land eine Reise wert ist, v.a. wenn man sich abseits der
Touristenrouten befindet. Die Stadtbevoelkerung ist zwar nett, aber die meisten sind nur auf US$ scharf.
Die Landbevoelkerung dagegen ist wirklich freundlich, hilfsbereit und interessiert, die Kinder betteln nicht staendig,
winken dafuer umso haeufiger und rufen "Hello-how-are-you?" oder "Hello-what-is-your-name" ohne zu wissen,
was die Worte bedeuten. Unterwegs hab ich mir schon ueberlegt, ob ich einen elektrischen dritten Arm kaufen soll,
der staendig winkt und "Hello" sagen kann, hab aber keinen gefunden.
Gestern bin ich in Vietnam eingereist. Abgesehen von der staendigen Ueberwachung und dass ich meinen Pass abgeben musste, was mir ueberhaupt nicht gefaellt, kann ich nur wenig sagen. Gleich nehm ich den Bus nach Can Tho und von da geht's in den naechsten Tagen weiter nach Saigon.
Bilder:
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