Meinen letzten Mails ueber Malaysia konntet Ihr sicherlich entnehmen, dass es mir dort sehr gut gefallen hat. Aber ich muss zugeben, dass die Filippinos und -as noch mal einen drauf setzen! Ich bin jetzt seit drei Wochen hier unterwegs und habe bisher nur zweimal das Quartier gewechselt. Das alleine spricht schon dafuer, wie wohl ich mich in diesem Land fuehle. Wie ich schon vernommen habe, freuen sich meine Tuebinger Theologie-Freunde, dass ich zur Abwechslung mal wieder ein (erz-)katholisches Land besuche. Gott, Jesus, Maria und die Kirche sind hier allgegenwaertig, an jeder Ecke hoert man ein freundliches "God bless you" und frueh morgens ruft nicht der Muezzin vom Minarett aus, sondern der Gockel vorm Haus - aber das zur gleichen Uhrzeit.
Die sieben kleinen Vulkane
Erste Station auf den Philippinen war die Vulkaninsel Camiguin. Um dort hinzugelangen musste ich vom Suedzipfel Mindanaos aus, dessen entlegenen Regionen Hochburgen fundamentalistischer Muslime sind und Kaempfe zwischen Rebellen und Regierungstruppen auf der Tagesordnung stehen, eine strapazioese Uebernacht-Busfahrt auf mich nehmen. Abu Sayyaf ist hier beheimatet, die bekannt fuer terroristischen Anschlaege und Entfuehrungen sind. Also habe ich mich 12 Stunden lang unten gehalten und flach geatmet. Die Willkommensformel im Touristenbuero war folgende: "Welcome, this is a peaceful island. We don't have moslems here." Na dann, "Cheers.". Neben sieben Vulkanen von denen Hibok-Hibok (1250 m.) als aktiv eingestuft wird (Ausbrueche 1871, 1948, 1951), gibt es noch reihenweise heisse Quellen, Wasserfaelle und ganz annehmbare schwarze Sandstraende. Reizvoll war die Besteigung des Hibok-Hibok, v.a. nachdem ich mir beim Ausruhen auf einem (heissen) Stein den Allerwertesten verbrannt habe. Ich nahm an, dass die Hitze von oben kommt, doch zwischen den Felsen tat sich ein kleiner Spalt auf, aus dem heisse Wasserdaempfe emporstiegen und das umliegende Gestein erhitzten. "Jabadabadu!" Den (etwas kleinen) Krater samt Kratersee auf dem Gipfel musste ich zwar erst noch suchen, aber der Ausblick auf ganz Camiguin und die umliegenden Vulkane war fantastisch. Die kleine vorgelagerte Insel Mantigue mit weissem Sandstrand und einem ordentlichen Drop off zum Schnorcheln war eine weitere Attraktion. Es hat nur eine halbe Stunde gedauert, bis ich die Insel einmal umschwommen hatte. Ein kleines Fischerdoerfchen war hier zu finden, das wohl nicht allzu viele Touristen sieht - dementsprechend feierlich war mein Empfang. Mit gemuetlich ausspannen am Strand war da nix! Erheiternd oder eher erschreckend: Die deutsche Geschichte, zumindest juengere deutsche Geschichte, ist hier hinlaenglich bekannt. Deutschland ist wiedervereinigt, dass weiss man hier. Doch ein ueber 80-jaehriger Opa hat's doch glatt gebracht: "Oh, you are from Germany. How is Hitler doing, is he still up?" Uupps, da haben wir wohl ein Weilchen geschlafen, nicht wahr? Spassiger war jedoch als ich eines Abends auf der Landstrasse ploetzlich ein "Zuendapp-dapp-dapp" hoerte, ein geniales Zuendapp Moped mit aktuellem deutschen Kennzeichen, Baujahr 1944, angeblich aus Wehrmachtsbestaenden. Super Sound - eine Zuendapp halt. Das war's ganz kurz ueber eine Woche Camiguin Island.
Bilder: Click here to check out my photos (Camiguin Island, Philippines)
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